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Donnerstag, 30. Dezember 2010

Väterchen Frost klopft an die Tür

Als ich heute morgen aufgestanden bin, zeigte das Außentermometer -14°C an! Bei uns zieht es überall durch alte Fenster und Türen. Mein Mann hat an dem einen Fenster im Wohnzimmer das Problem auf eine sehr einfache Art und Weise gelöst: er hat die Ritzen mit einem breiten Klebeband zugeklebt. Ich bevorzuge doch eher eine elegantere Methode.... In der letzten Ausgabe der Zeitschrift Landlust war ein Artikel zu diesem Thema veröffentlicht - Vorhänge für Türen und Windfänge.
Als erstes wollte ich unser Küchentür Winter fest machen. Wie vor ein paar Tagen schon erwähnt, müssen bei mir Stoffreste verbraucht werden - für die Küche in den Farben Rot, Orange und Gelb. Gestern Nachmittag ist der Türvorhang fertig geworden, am Abend war er schon aufgehängt!
Um wirklich nur Reste zu verwenden, habe ich als Füllung ein uraltes, sehr dickes Vlies (gekauft vor ca. 18 Jahren bei Ikea!) aus wahrscheinlich 100% Polyester benutzt. Die Rückseite ist ein alter Vorhang in gelb und orangen Farbtönen, aus einem sehr festen Material. Warum ich das erzähle? Der Sprühkleber wollte auf dem Vlies nicht halten, ich musste mit Sicherheitsnadeln zusätzlich heften. Es sind auf der Rückseite viele viele Falten entstanden, obwohl ich den Nähfussdruck verringert habe. Der gesamte Vorhang ist nach dem Maschinequilten nicht platt, sondern sehr plastisch und wurstig geworden! Macht nix, sieht klasse aus, die Falten sieht man kaum! Nächstes Projekt ist eine echte "Fensterwurst" für das Küchenfenster....

Montag, 27. Dezember 2010

Es schneit schon wieder....

Entspannte Feiertage mit vielen Geschenken, schönen Spaziergängen und leckerem Essen liegen hinter mir. Nach einem Blick aus dem Fenster beschließe ich heute drinnen zu bleiben.
Ich habe Lust Stoffreste zu verbrauchen, davon gibt es nämlich deutlich zu viele in meinen Kisten. Es gibt mir auch quasi die "Erlaubnis" neue Stoffe zu kaufen. In den Kisten sind auch viele echte Patchwork Stoffe, die mir nicht mehr gefallen und die nicht so leicht mit neuen moderneren Stoffen zu kombinieren sind. Aber weg werfen? Nein, auf keinen Fall! Meine Idee ist es für zugige Fenster eine "Türwurst" oder einen Vorhang für die ziehende Küchentür aus diesen Resten herzustellen. Lucy hat letztes Jahr im kalten Winter eine Anleitung geschrieben, wie man Fenster und Türen Winterfest machen kann. Meine Küche hat rote Schränke und eine gelbe Wand, also muss die Kiste mit Rot-Tönen her.
Genug Stoff ist vorhanden, fleißig habe ich schon genäht - und wieder sind viele Reste übrig geblieben. Wegwerfen? Nein! Ich habe so ein schönes Buch bekommen....
Und ich brauche dringend neue Topflappen.....
Dafür eigenen sich die Stoffreste hervorragend.....
So und jetzt muss ich Fenster und Türen weiter Winterfest machen, denn das eigentlich Projekt ist noch nicht fertig. Und die nächsten Nächte sollen sehr sehr kalt werden.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Tickt die Uhr vor Weihnachten schneller als sonst?

Irgendwie kommt mir meine Umwelt dieses Jahr noch hektischer vor Weihnachten vor als sonst. Alle brauchen noch schnell etwas, hier noch ein wichtiger Termin und dort noch einer, der ja nicht versäumt werden darf... Normalerweise "bastel" ich die Weihnachtsgeschenke überwiegend selber, so ist hier in den letzten Tagen das eine und andere noch entstanden. 
Zwei kleine Taschen mit Namensschild und ein Kaffeekannenwärmer für S. Auf dem folgendem Foto der Kaffeewärmer, allerdings nicht mit der dafür vorgesehenen Kanne, sondern mit einem ähnlichen Model.
Wie man sieht übe ich noch immer im Freihandmodus! 
Dann saß ich völlig gehemmt an meiner Maschine und die Geschenkeproduktion wollte einfach nicht weiter voran gehen. Ich fühlte mich gehetzt und wollte mich aber nicht hetzen lassen. Da habe ich glatt beschlossen, das Basteln dieses Jahr anderen zu überlassen und einfach nix zu tun. Die restlichen Geschenke konnte ich im Internet bestellen. So musste ich bei Eis und Schnee noch nicht einmal einkaufen, sondern konnte im Winterwald spazieren gehen. Leider ist die Post nun im Schnee versackt, Geschenke und die selbst gestalteten Weihnachtskarten lassen auf sich warten. Und wisst ihr was? Das ist mir ganz egal! Mir ist auch egal ob ich im Auto im Schnee und Stau in der Stadt stecke, ob ich richtig parke, ob ich pünktlich bin oder nicht, ob die Geschenke da sind oder nicht. Ich mache es mir jetzt gemütlich, trinke Tee und esse Früchtebrot. Es ist schließlich Zeit sich zu besinnen, Zeit um zur Ruhe zu kommen. Ganz furchtbar leid tun mir nur die Menschen, die jetzt reisen müssen und es nicht warm und nett haben. Ich hoffe keiner muss frieren oder durch die schlechte Organisation in diesem Land Not leiden. Diesen Reisenden wünsche ich Glück und starke Nerven.
Die Früchtebrotliebhaber nehmen 3 Eier, 125 g Zucker, 1 gehäuften TL Backpulver und 125g Haferflocken - alles schaumig rühren - 125 g Trockenpflaumen, 125 getrocknete Aprikosen klein schneiden und mit 125 g grob gehackten Haselnüssen, 60 g gehackten Mandeln und 250 g Rosinen zu dem Teig geben. Alles vermengen und in eine gefettet Form geben, mit Butterbrotpapier abdecken und bei 180 °C für 90 min backen. Alle Früchte und Nüsse können beliebig ausgetauscht werden. Das Brot hält - wenn man es nicht isst - sehr lange.
Ich wünsche allen ein wunderschönes Weihnachtsfest!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Von Schreibübungen und Kirschkernkissen

Gelegentlich komme ich tatsächlich noch an meiner Nähmaschine vorbei und habe Zeit einige Geschenke für das große Fest fertig zu stellen. Nicht das ich keine Lust hätte, ganz im Gegenteil! Am liebsten würde ich mich hier für Stunden mit Tee und Gebäck zurückziehen. Draußen schneit es, drinnen ist es warm und gemütlich! Nun gibt es diese Tage aber noch so viele andere Dinge, die mich davon abhalten. Am Wochenende hat es aber geklappt, ein paar Schreibübungen mit der Maschine sind fertig geworden. Als Geschenk für meine Cousine - für die Küche, damit sie immer an mich denkt....
Auf Geschirrhandtüchern große Schreibschrift mit Absetzen zwischen den Wörtern, blau und gelb passend für die Küche. Als Kind habe ich mal Geschirrtücher für meine Oma mit Hand bestickt, das gefällt mir auch gut. Die Motive werden so etwas zarter. Aber ich wollte ja mit der Maschine üben!
Etwas kleiner geschrieben auf einem Signatur Block mit der Größe 3,5 x 3,5 Inch klappt auch.
Dafür braucht man allerdings wirklich eine ruhige Hand. Ich habe den Block erst nach dem Besticken in die passende Größe geschnitten, damit ich etwas Stoff in den Händen zum Bewegen unter dem Nähfuß habe. Sieht noch etwas wackelig aus - einfacher ist es auch, wenn etwas Bügelvlies unter dem Stoff ist. Das hatte ich hier vergessen. Bei diesem Bezug für ein Kirschkernkissen habe ich dran gedacht und so  war Sticken und Applizieren wesentliche einfacher. Alles Freihand! Ich muss mir jedoch alle Schriftzüge vormalen, anders geht das bei mir nicht. 
Die schönen Kirschkernkissen sind im Nähkränzchen letzte Woche entstanden. Suschna hatte 5 Kg Kerne bestellt und alle haben fleißig genäht und befüllt. Vielleicht fehlt dem einen oder anderen noch eine kleine Geschenk Idee? Ich empfehle Kirschkernkissen in der kalten Jahreszeit!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Noch 24 Tage bis Weihnachten

Mit dem ersten Advent kam der Winter - in Berlin fehlt nur noch der Schnee. So hatte ich Glück und konnte im Wald und im Garten noch alles für den Adventskranz "ernten". Unser Kranz ist immer recht schlicht ohne viel Dekoration. Dieses Jahr habe ich sehr große Kerzen, die nicht auf den Kranz passen und so in der Mitte stehen müssen.
Und pünktlich zum ersten Dezember habe ich mein erstes Weihnachtsgeschenk fertig. Für .... gibt es dieses Jahr einen weihnachtlichen wärmebeständigen Untersetzer und dazu die passenden Topflappen. Die kleinen Sterne für Virginia haben Spaß gemacht und sie sind passend für das geplante Geschenk. 
Ursprünglich hatte ich nur an einen Tischläufer gedacht, aber nun ist es doch ein Miniquilt mit Topflappen geworden. Sehr gut geeignet für weitere Freihand quilt Übungen! Mutig habe ich ein dünnes goldenes Garn verwendet - es ist nur 2x gerissen. 
Alles hat gut geklappt, manchmal fällt es mir jedoch schwer, den Stoff gleichmäßig unter dem Nähfuß hin und her zu bewegen. Tally hat mir bereits empfohlen genoppte Handschuhe zu verwenden, aber ich habe mir noch keine angeschafft. Sie müssen noch auf meinen Wunschzettel. Durch das Heben und Senken des Nähfusses konnte ich eine Faltenbildung auf der Rückseite des Quilts gut verhindern. Falls also .... die Sterne nicht mag, kann sie den Quilt auch anders herum auf den Tisch legen!
Als Füllung habe ich (extra für Topflappen) ein hitzebeständiges Vlies verwendet. Geheftet habe ich diesmal nicht!!! Nein, ich habe erstmalig Sprühkleber verwendet und ich glaube ich bin ein Fan geworden. Ob der Kleber allerdings auch bei großen Quilts so gut funktioniert muss ich dann noch ausprobieren. Für kleine Teile ist er auf jeden Fall fantastisch! Ich danke Julia für diesen Tip! 
Ich bin froh, das ich mich an das Freihand Quilten und Sticken heran getraut habe, denn es macht Spaß und mit etwas Übung gelingt es auch immer besser. Vergleiche ich aber Sticken und Quilten per Hand mit Sticken und Quilten mit der Maschine, komme ich zu dem Schluss, das die fertigen Stücke im Endergebnis große Unterschiede zeigen. Hand gequiltete Decken sind weich, die Muster oft plastisch und individueller - die Maschinen gequilteten Decken sind eher fest, etwas platt und steif. Vielleicht mag das an meiner noch nicht ganz ausgereiften Technik liegen, aber ich glaube die Unterschiede sind wirklich da. Beides hat Vorteile und Nachteile. Hätte ich mehr Zeit und Ruhe, dann würde ich alles per Hand quilten und besticken. Es gefällt mir einfach besser, es hat etwas gemütliches und nostalgisches für mich. Die mit der Maschine gefertigten Dinge sind dafür einfach schneller gemacht und - wie bei den Topflappen - sehr belastbar und Alltags tauglich. Ein gutes Ergebnis bekommt man sicherlich auch, wenn man Hand- und Maschinentechniken verbindet. Das Binding nähe ich z. B. immer mit der Hand. (Wobei mir die Ecken der Rückseite nicht immer gut gelingen...) Vorerst bleibe ich also eher bei beiden Techniken - dem Zeitrahmen und meine Wünschen angepasst.
Ich wünsche allen eine schöne erste Dezemberwoche! Vergesst nicht jeden Tag ein Türchen im kreativen Adventskalender bei Ellen zu öffnen! Ich habe dieses Jahr leider die Anmeldung verpennt und erfreue mich so "nur" jeden Tag an euren kreativen Türchen.

Freitag, 26. November 2010

Quick Dessert

Diese zwei schrumpeligen Gesellen helfen dem genervten Schulkind die Hausaufgaben schneller zu bewältigen. Dazu werden sie geschält und in kleine Stücke zerschnitten, in eine Schüssel gegeben und mit 2 TL Zucker und Zimt vermischt.
In einer anderen Schüssel werden 280 g Mehl mit 100 g Margarine, 1 Ei, 250 ml Buttermilch (oder Milch), 1 1/2 TL Backpulver und 2 TL Vanillezucker mit dem Mixer auf höchster Stufe 3 min lang gemixt. In Muffins Förmchen je 1 TL Äpfel und 1 großen EL Teig geben. Im Backofen Umluft 170°C 18 min lang backen. (Ergibt ca. 16 Muffins) Abkühlen lassen und servieren.... 
Zum Beispiel wie hier mit Vanille Sauce und bunten Zuckerstreuseln. Aber auch mit Vanille Eis und Sahne - oder Hagelzucker - oder Puderzucker - oder, oder..... 

Freitag, 19. November 2010

Bee Blöcke

Alle mit der Post gekommenen Stoffe, die sich hier die letzten Monate angesammelt haben, sind endlich verarbeitet! Puh! Manchmal haben die Bee s auch Nachteile. Näh-"Arbeit" staut sich an und soll fertig gestellt werden. So entsteht ein leichter Druck, der aber noch auszuhalten war. Besonders habe ich mich aus unerfindlichen Gründen vor den Spiderweb Blöcken für Martina gedrückt. Per Post kam eine große Tüte mit Webkanten, die dafür verwendet werden sollten. Letztendlich war es nicht so schlimm - ja, es hat sogar Spaß gemacht und auf meinem Tisch steht nun eine Tüte für gesammelte Webkanten!
Bis jetzt habe ich immer schön alle Webkanten weg geworfen, weil ich mir nicht vorstellen konnte aus solch schmalen Streifen etwas zu nähen. Natürlich fielen mir immer wieder mal schöne Stücke aus Webkanten ins Auge, aber selber nähen? Nein, nicht im Traum... Martina hat uns einen Link von Tallgrass Prairie Studio geschickt um uns einen Anhalt über die Verarbeitungsweise für die Spideweb Blöcke zu geben. Das war gut. Inzwischen habe ich einen Webkanten Blog und eine Webkanten Boutique gefunden! Da gibt es wieder viele viele Anregungen. Hier könnt ihr auch noch die tolle Tasche von Little Girl Quilts bewundern, die sie selbst entworfen und teilweise auch aus Webkanten genäht hat. Und ich weiß jetzt schon, das ich bestimmt noch mehr aus Webkanten nähen werde.
Die Dezember - und somit die letzte! - Aufgabe der Block-Zeit hat uns Virginia gestellt. Das Wonky Star Tutorial von Silly BooDilly war hier die Vorlage. Nur die Größe der Quadrate sollten nur 2,5 Inch groß sein. Die Endgröße der Blöcke ist somit 6,5 Inch.
Auch bei diesem Muster bin ich mir sicher, das ich es noch einmal nähen werde. Vielleicht sogar zu Weihnachten. Für die Bee Germany hat Sewperstitious wunderbaren Stoff verschickt. Entstehen sollte ein Block 40 x 40 cm - weitere Vorgaben gab es nicht. Sehr schwierig fand ich es diesmal nicht nach Vorgabe zu arbeiten. Es ist aber auch eine kreative Herausforderung. Meine Vorgabe an mich selbst war, etwas zu nähen, worin ich nicht so geübt bin. Applikationen! Nun wisst ihr auch, warum ich in letzter Zeit so viel appliziert habe. Die Farben der Stoffe haben mich an die Südsee denken lassen: türkis farbiges Wasser und Strand. Der Fisch ist aus dem Buch 501 Quilt Blocks und ist eigentlich ein Boot.
Als ich begonnen habe, war ich mir nicht sicher, ob der Stoff für mein Projekt reichen wird. Aber er hat und es ist sogar etwas übrig geblieben. Eigentlich würde ich den Block lieber selbst behalten und einen Miniquilt daraus machen, aber ich habe ihn bereits zur Post gebracht.
In der Tag Square Bee nähe ich im Monat November für Bearpaw einen Haus-Block im Stil von "The Burps" in Pink, Rot und Türkis. Mein Block ist wieder sehr farbig geworden. In dieser Bee sollen die Blöcke aus Resten genäht werden, und das waren in diesen Farbtönen meine passenden Reste. Ich habe die Stoffe zwar ausgesucht, aber trotz allem gefällt mir der Block farblich überhaupt nicht. Viel zu bunt. 
Ich hätte es lieber etwas zarter, aber da haben die Stoffe nicht ausgereicht oder zusammen gepasst. Meine Gedanken gingen eher in diese Richtung. Ist es vielleicht sogar besser etwas ganz anderes zu machen, als das was es schon gibt? Also nur die Form als Anregung verwenden? In meinem Fundus befinden sich jedoch sehr viele knallige Stoffe, die verbraucht werden müssen. Zarte Farben fehlen hier immer. Ich glaube ich brauche dafür einen Einkaufsberater, weil ich meistens zum Farbintensiven greife....

Donnerstag, 18. November 2010

Novemberwetter!

Wer will da schon raus? Genau das richtige Wetter zum Tee trinken und Kuchen essen.
Nach dem Verzehr einer gekauften Streuselschnecke hat die Familie einstimmig festgestellt, das auf den heutigen Schnecken viel zu wenig Streusel sind. Nach kurzer Recherche habe ich ein Rezept bei Chefkoch Andy gefunden. Sein Rezept ist noch von seiner Uroma!  Meine Streusel sehen etwas dunkler aus als bei ihm, da mein Mehl alle war und ich für die Streusel nur noch Dinkelmehl übrig hatte. Beim Streusel Zubereiten wurde der Teig nicht streuselig, obwohl ich mich an die Mengen im Rezept gehalten habe. Ich habe einfach noch mehr Mehl untergemischt. Als alles fertig war und ich noch wissen wollte, ob der Zuckerguss auf die warmen oder abgekühlten Schnecken kommen, habe ich Andy s veränderte Rezeptur bemerkt! Er hatte das gleiche Problem mit dem Streuselteig und hat 100 g Mehl zugefügt! Insgesamt hatten wir 13 Schnecken, die natürlich schon alle aufgegessen sind..... Guten Appetit!

Sonntag, 14. November 2010

Entspannte Schultern und ruhige Hände

Kleine Übungen helfen mir meine Nähmaschine weiter zu "zähmen". Eine kleine Schreibübung wie in der ersten Klasse auf Stoff, war meine nächste Übungseinheit. Damit der Stoff sich leichter schieben lässt, habe ich ein dünnes Stück Vlieseline auf die Rückseite gebügelt. Diesen Tip habe ich letzte Woche auf dem Textiltag von Renate Rusche bekommen. Sie hat dort - und auch schon auf der Textile Art - "Weise Sprüche - neue Aufgaben für Taschentücher"  vorgestellt. Mit Vlieseline ist der Stoff wirklich leichter im Freihandmodus ohne Transporteur hin und her zu bewegen. Außerdem verhindert sie das Ziehen von Fäden und vom Stoff - hier bei mir etwas am rechten Rand zu sehen, wo die Vlieseline nicht gereicht hat.
Etwas mutiger habe ich mich dann an einen Siggi Block für Martina gemacht, nachdem ich ihre Spiderweb Blöcke aus Webkanten fertig gestellt habe (die zeige ich ein anderes mal...) Normalerweise sind diese Signatur Blöcke für einen Quilt 3,5 x 3,5 Inch groß - zum Übern brauchte ich mehr Platz, also wurde der Block 6,5 x 6,5 Inch groß....
Für die Schrift empfehle ich alles mit einem Trickmarker oder einem anderen Markierstift vor zu schreiben. Manchmal verschwindet die Farbe des Trickmarkers trotz Wassers leider nicht - hier hat es nach einer ausgiebigen Bewässerung funktioniert. Wer es ordentlicher mag, kann auch noch Linien zum Vorschreiben vormalen. Für die Umrandung habe ich wieder mit Coccoina die abgeschnittenen Reste der zusammengenähten Webkanten aufgeklebt und im Freihandmodus darüber genäht. Mit entspannten Schultern, ruhigen Händen, einen steifen Fuss auf dem Pedal der Nähmaschine für eine gleichmäßige Geschwindigkeit geht es erstaunlich gut. Es entwickelt sich ein gewisser "flow" in der Bewegung - und lustige Grimassen im Gesicht. Zum Glück hat mich niemand dabei gesehen! Voll im "flow" habe ich für ein demoralisiertes Schulkind für die Lernpausen einen mug rug genäht. Bestickt und gequiltet im Freihandmodus mit versenktem Transporteur!
Je länger ich übe, desto gleichmäßiger wird die Stichlänge. Es macht Spaß jedes mal ein kleines Erfolgserlebnis zu haben. Nur kann ich mir immer noch nicht vorstellen einen riesigen Quilt in der Maschine so zu bearbeiten. Das stelle ich mir ziemlich anstrengend und zeitaufwendig vor. Ich werde weiter üben und die Übungsstücke vergrößern - vielleicht gibt es als nächstes einen Miniquilt...

Freitag, 12. November 2010

Auf Neu-Deutsch "mug rug"

.... auf Deutsch "Tassen Teppich" oder einfach ein Mini-mini-Quilt ist der Renner zur Zeit in der Quilt-Internet-Welt, wie z. B. bei Flickr, bei Martina und Little girl quilts. Gemeint ist ein kleiner Quilt in 6 x 10 Inch aus Resten mit den üblichen 3 Lagen, zu verwenden als Untersetzer für eine Tasse und einen Keks (oder mehrere). Meine Tasse steht immer irgendwo rum ohne Untersetzer und ein Keks würde da nicht lange liegen - also brauche ich diesen mug rug nicht wirklich. Trotzdem habe ich welche genäht! Ziel war mit der Nähmaschine applizieren zu üben - und zwar nicht mit Zickzack Stich, sonder mit dem Geradstich im Freihand Modus und einem Stickfuß. Bei mona w habe ich schon öfter kleine nette Applikationen gesehen, genau so wie bei comfortstitching, die auch ein wunderbares Tutorial dazu veröffentlicht hat. Auch die Freihandstickerei von Suschna ist faszinierend und wunderschön, aber da wage ich mich gar nicht erst ran. Bei meinem ersten mug rug habe ich die einzelnen zu applizierenden Teil mit Coccoina auf den Untergrund geklebt und mit Geradstich ohne Freihand Modus um näht.
Schwierig fand ich Rundungen und Ecken. Danach der Versuch im Freihand Modus mit versenktem Transporteur. Gelesen habe ich ja schon viel darüber, aber selber ausprobieren ist doch anders. Die Nähmaschine hat mir nicht gehorcht und ich hatte den Eindruck, die Nadel hüpft dahin, wo sie hin will und nicht wohin ich will. Auf dem Foto sieht man mein Dilemma zum Glück nicht so doll.
Von Mona bekam ich den hilfreichen Tip den Nähfussdruck zu verringern und den Transporteur oben zu lassen. Tatsächlich habe ich an meiner Maschine diese Funktionseinstellung auch gefunden. Die Maschine liess sich so wesentlich besser führen und ist nicht immer ausgebüchst. Bei diesem mug rug ist mir das Binding nicht so gut gelungen an den Ecken - gearbeitet habe ich dabei nach einem Tutorial von hier. Durch das Applizieren mit dem Geradstich franst der Stoff doch ein wenig aus, ich habe die Stücke noch nicht gewaschen und weiß also auch nicht ob das ganze so länger hält. Den Kleber sieht man an manchen Stellen auch durch, also müsste ich es waschen....
Beim nächsten Modell bin ich vom Kleber wieder auf altes Vliesofix umgestiegen. Damit fransen die Stoffränder erstmal auch nicht aus - vielleicht aber nach häufigem Waschen in der Waschmaschine. Einen weiteren Vorteil finde ich, das sich kleine Stoffstücke leichter mit der Schere ausschneiden lassen.
Die kleinen Quilts machen Spaß und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt - wobei meine vier Modelle jetzt eher einfach gehalten sind. Aber ich habe schon viele Ideen und der Freihand Modus muss ja auch noch weiter geübt werden....

Montag, 8. November 2010

Eine kurze Zusammenfassung

Am Samstag fand im Museum Europäsicher Kulturen der Textiltag zum Thema " Alte Techniken neu entdeckt" statt. Anfang der Woche hatte Lucy bereits auf ihrem Blog eine sehr ausführliche Ankündigung dafür gemacht. Zusammen mit Suschna habe ich mich am Mittag auf den Weg gemacht, um dort mit Lucy, Catherine, Wiebke und Ger den Nachmittag zu verbringen. Kleiner als erwartet fanden wir im Eingangsbereich des Museums eine Ansammlung kleiner Tische vor, an denen kreative Menschen ihre Handarbeit vorstellten. Es gab auch die Möglichkeit einige Techniken selbst auszuprobieren, was besonders gerne die jüngeren Besucher wahr nahmen. Suschnas Tochter hat bewundernswerte Weise fast 2 Stunden einen Schneemann geklöppelt!
Ich habe mich eher einer einfacheren Technik - der Frottage Technik - hingegeben und die Königin Luise auf ein Stück Stoff übertragen. Frau Fiedler vom Fachverband Textilunterricht e. V. erzählte von der Möglichkeit historische Reliefs auch von Bauwerken mit dieser Technik auf Stoff zu bannen. Gerubbelt wird mit einem einfachen Wachsmaler, der dann mit Bügeleisen (eine Schicht Butterbrotpapier dazwischen) fixiert werden kann. Leider ist es mir nicht möglich die Internetseite des Verbandes zu verlinken - Frau Fiedler ist beim Fachverband, Backbergstr. 6 h in 12359 Berlin zu erreichen.
Weitere Angebote waren Perlen fädeln und weben, historische Stickmuster, Tuchintarsien und vieles vieles mehr.
Das letzte Wochenende war so angefüllt mit Austausch über Handarbeiten und Nähen, das ich hier gar nicht alles so ausführlich wieder geben kann wie ich gerne möchte. Alles muss erst einmal ein wenig "sacken" und geistig verarbeitet werden. Insgesamt hat mir der Nachmittag sehr viel Spaß gemacht - Mit der eher älteren Generation der Aussteller sind wir hervorragend ins Gespräch gekommen, ein intensiver Austausch konnte statt finden. Alle meine technischen Fragen zu jedem Handwerk wurden sehr bereitwillig beantwortet, ich habe eine Menge Tips und Anregungen erhalten.
Kurz - nur kurz - hatte es den Anschein, als würde es keine Vernetzung zwischen "alten Techniken" und Internet Bloggern geben - doch die Internet Seite des Museums hat einen Link zu Facebook.... Dort kann man sich auch noch einige Fotos vom Textil Tag ansehen. Vielleicht machen wir am nächsten Textil Tag auch einen Tisch - z.B. mit gehäkelten Ringen und Broschen von Suschna?

Sonntag, 31. Oktober 2010

Reeller Austausch vs. virtueller Austausch

Die Vorzüge des Internets sind so groß - virtuelle - nicht nur kreative - Anregungen sind überall im WWW zu finden. Auch kann man - kreative - virtuelle Kontakte knüpfen mit realem Austausch von Stoff und Genähtem. Wie bei einer Quilt Bee, der Block-Zeit zum Beispiel. Im September hat Bea ihren Stoff für einen Hemden Quilt losgeschickt. Ich habe einen Teil meiner Blöcke während des monatlichen realen Nähkränzchens fertig gestellt. Das hatte reelle fatale Folgen! Alle Nähkränzchen Teilnehmer fingen an ihren Männern die Hemden aus dem Schrank zu klauen. Heimlich oder mit der Ausrede, ein neues wäre auch mal wieder fällig. Man kann es auch positiv sehen, die Kleidungsindustrie wird angekurbelt und den Männern steht auch mal ein neues Hemd ganz gut. Letzten Mittwoch ging es dann zur Sache.....
Alles wurde ausgepackt, mit Tee und kleinen Leckereien ging alles leicht von der Hand. Ich habe auch viele Hemden "gesammelt", aber ich wollte nicht schon wieder ein neues großes Projekt beginnen. Ich habe mich aber schnell zu einem kleineren neuem Projekt von Suschna überreden lassen. Sie hat in den Herbstferien mit den Kindern sogenannte "Zaubertaschen" genäht. Die simple Variante wird aus zwei Rechtecken genäht mit nur zwei Nähten, der Rest ist durch geschicktes Falten und Wenden vollbracht. 
Sehr fix sind kleine oder große Taschen mit Klappe genäht. Ich habe im Internet zwei virtuelle Anleitungen gefunden, die das Prinzip der Taschenherstellung gut darstellt. Bei Nalevs Welt wird die Tasche gleich mit einer abgerundeten Tascheklappe genäht. Für den ersten Versuch empfiehlt es sich ein  Objekt auszuwählen, das man verpacken möchte. Das erleichtert den Herstellungsgang ungemein, falls man, so wie ich, die Dinge "begreift". Eine weitere virtuelle Anleitung gibt es bei Faserfimmel, hier werden gleich Taschen mit verschiedenen Formen angeboten. Hat man erst einmal das Prinzip verstanden, sind viele viele Variationen möglich.
Ein rein virtueller Austausch wäre mir persönlich zu wenig, ich mag sehr den reellen Austausch. Einen weitere reellen Austausch gibt es am 7.11.2010 auch in Berlin. Suschna, Catherine und Lucy haben sich schon ein paar mal im wahren Leben getroffen - ein paar mal war ich auch schon mit!  Dabei haben sie sich überlegt, das es schön wäre noch andere kreative Menschen aus dem virtuellen Internet im reellen Leben zu treffen. Viele haben schon zugesagt und inzwischen bin ich ganz gespannt einige Bloggerinnen und Leserinnen kennen zu lernen. Falls noch jemand Interesse hat braucht den drei Damen nur eine mail zu schreiben. Zum Abschluss dieses Posts, des Oktobers, der Gartensaison, des Herbstes noch ein Bild aus dem Garten meiner Mutter ( Bei mir sind nur noch verblühte Astern zu finden!):
Herbstzeitlose - Colchicum autumnale 

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Gefühltes Kreativ-Loch

Ja, so fühlt es sich wirklich an. Auch die Einträge in meinem Blog werden weniger. Dabei habe ich schon Lust, aber ich komme nicht so richtig in Schwung - finde ich. Wenn ich aber alle "Kleinigkeiten" zusammen lege, dann sieht es nicht nach einem allzu großem "Loch" aus. Da wären als erstes die Blöcke der Bee Germany, die schon bei mir eingetrudelt sind.
Davon habe ich ja nur vier selber genäht, allerdings habe ich Muster und Stoff ausgesucht und dieses  gilt auch als kreativ. Oft finde ich diesen Prozess viel schwieriger als das Nähen an sich. In der Tag Square Bee durfte ich für Blue Bird Quilts einen Block in Regenbogenfarben nähen und mit der Post nach USA schicken.
Dafür erhielt ich von JenJohnston diesen schönen Block in Blau und Weiß:
Im Oktober war in der Block-Zeit Frauke von Was anderes an der Reihe mit Stoff und Wunsch verschicken. Als echter Katzen Fan wünscht sie sich einen Quilt mit einem upside down Katzen Muster, den sie irgendwo einmal gesehen hat. Martina von Stufen zum Gericht hat uns ein hervorragendes Tutorial geschrieben.
Egal wie man den Block  legt, man sieht eine Katze. Das Gute an einer Bee ist, das man auch Blöcke näht, die man sonst nie nähen würde! 
Beim Wäscheaufhängen (Juchu!) traf ich immer wieder auf diese Tasche mit Drahtbügeln:
Verwendbar unteranderem (gesehen vor Jahren am Auto meiner Mutter) als Antenne. Ich habe mich für eine andere sehr praktische Variante entschieden....
Endlich eine vernünftige Aufbewahrung für meine Wäscheklammern - ein Bügel ist nun also bei der Wäsche geblieben. Mein Fazit: trotz gefühltem Kreativ-Loch sind einige kreative Dinge entstanden! Heute Abend geht es kreativ weiter, denn da trifft sich unser Nähkränzchen wieder!