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Montag, 28. November 2011

WKSA 2011 - Der Zuschnitt

Weihnachtskleid Sew Along 2011 -Hier bloggen Zwei - Die Fortsetzung Teil Nr. 3 

Sonntag Abend, gerade zurück gekommen vom Adventskaffee, Tatort Zeit, mich lockt es mit einem Glas Wein auf das Sofa. Doch Montag soll will ich über den Zuschnitt meines Kleides berichten... Ich frage meinen Mann, ob er mir beim Abpausen des Schnittes hilft - die Antwort sind drei Fragen: Wieso musst du das jetzt machen? Wieso muss du denn ein Kleid unbedingt vor Weihnachten nähen? Hast du nicht schon genug Projekte? Hm, hat er recht? Gebe ich auf? Nein! Ich WILL doch ein Kleid nähen! Wiebkes Bericht habe ich schon per mail - wie vereinbart - um 18:00 Uhr erhalten, das wirkt als positiver Druck. Also gut, kein Tatort, für Sonntag heißt es mindestens den Schnitt abpausen - Zuschneiden geht ja auch noch morgen Nachmittag. Ich bitte meinen Mann um ein Glas Wein und etwas Musik. Er legt J.J. Cale "Cocaine" auf!!?? 
Was brauche ich? Papier, Stift, Lineal - in meinem Fundus fand sich noch eine Packung Schnittmuster-Transparentpapier. Der Preis 2,95 DM von Karstadt - trägt den Namen FRIPA SCHNITTLEICHT - Ok, ich schaffe das....
Zwei Schnittmusterbögen waren in der Packung Simplicity 3673 - ich hatte mich für Variante C mit dem weiten Rock entschieden. Auf den Bögen finde ich exakt 4 Teile - Oberteil Vorder- und Rückenteil, Rock Vorder- und Rückenteil - soll das alles sein? Weiterhin soll ich bei kleinen Kreisen und Pfeilen entscheiden ob ich Miss Petite oder Miss bin. Ich entscheide mich für Miss, mit dem Hintergedanken lieber zu groß als zu klein zu zuschneiden. Auf einem Teil für Variante A steht, das es inclusive 3/8 Inch Nahtzugabe ist - auf den Teilen für Variante C (mein Kleid) steht nix - muss ich die jetzt dazu rechnen oder nicht? 
Nur noch den Schnitt ausschneiden und auf den Stoff übertragen - Schnittmuster ausschneiden und das Futter für das Oberteil schaffe ich noch..... also nur noch den "Rock" auf den Stoff übertragen - das Vertage ich auf Montag Nachmittag.
Ich gebe zu, ich schwächel etwas, aber der Vorsatz hiess: STRESSFREI in die Weihnachtszeit! Auch habe ich heute mehr geschafft, als ursprünglich von mir erwartet. :) Einige Fragen sind noch offen und ein Reißverschluss fehlt mir auch immer noch. Fragen, wie zum Beispiel:
Sind es tatsächlich nur 4 Teile + 2 Teile für das Innenfutter? Ist der Schnitt mit Nahtzugabe oder ohne Nahtzugabe? Muss ich manche Teile seitenverkehrt zuschneiden? Wie nähe ich das Innenfutter mit dem Stoff für das Oberteil zusammen?
Ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich sagen kann "das Kleid war ja doch einfach zu nähen!" Wiebke ist standhafter geblieben und hat alles "just in time" soweit fertig.....

Hier Wiebkes Bericht:

Der heutige Programmpunkt ist für mein Kleiderprojekt ein recht einfacher: 4 Schnittteile -eins davon im Stoffbruch- plus Besätze und Kragen. Ohne großes stoffsparendes Hin- und Herschieben aus einem Unistoff ausschneiden und 4 Abnäher übertragen.
Und vorsichtig sein im weiteren Verlauf: Stoffe mit zwei gleichen Seiten verführen schnell mal dazu, bei erforderlichen rechten und linken Teilen zwei gleiche Teile, also nicht seitenverkehrte Teile, herzustellen.....und das Auftrennen von schwarzen Nähten auf schwarzem Stoff kann erfahrungsgemäß nervig sein.
Den Schnitt habe ich wie immer auf Skizzenpapier kopiert. Eigentlich wollte ich ja auch endlich mal Baufolie ausprobieren, die Argumente für die bessere Vorab-Passformkontrolle überzeugen mich eigentlich schon, aber ich liebe es, mit Bleistiften zu malen und zu schreiben. Folienstifte finde ich nicht so wirklich sympathisch...
Die große Stoffmenge meines Ballenfundes muß erst einmal bewältigt werden. Meine üblichen Meterstücke passen immer ganz locker auf den, mir gewohnheitsrechtsmäßig angeeigneten Zuschneidetisch. Ich muß mir diesen auch gerade mit einem Adventskranz teilen...
Ich habe den ganzen vielen anhängenden Stoff seitlich auf einem Stuhl parken können, aber wie macht man so etwas mit einem Riesenstück dicken schweren oder extrem flutschigen Stoffs, der dann immer das kürzere Stück vom Tisch ziehen würde?
Hier ein Foto vom Zuschnitt, bei mir mit einer Stoffschneideschere. Habe auch eine Schneidematte und einen Rollschneider. Aber irgendwie bin ich nicht so richtig begabt, damit Kurven zu schneiden. Und nach dem Nähunfall meiner lieben Gastgeberin bin ich auch nicht mehr besonders motiviert, mir diese Technik besser anzueignen. Lediglich für den Zuschnitt von Jerseybündchen oder Schrägbandstreifen arbeitet es sich mit einem Lineal und Rollschneider definitiv besser.
Und während St.Pauli gegen Dresden gewonnen hat -was dem restlichen Familien-Adventssonntag richtig gut tun wird, hehe- habe ich fluchs alles aus- äh zugeschnitten.
Lieblich adventlich gestimmt (danke St.Pauli...), begleitet von Kerzenschein, schöner adventlicher Musik ,
umweht von einem leichten Kellermuff. Der Liebste hat gestern die Weihnachtsdeko-Kiste aus dem wohl zwischenzeitlich etwas feucht gewordenen Keller geholt und bei der Gelegenheit auch gleich was für mich mit hochgebracht.

Öffentliches Nähen erfordert eine gewisse Struktur, Organisation und gute Vorbereitung. (ich habe eigentlich definitiv andere Begabungen...) Also habe ich weitergedacht und mir voll Grausen vorgestellt, wie ich mich und ein schwarzes Kleidungsstück im Advent mit Selbstauslöser werde fotografieren müssen.
Da fiel mir ein, dass evtl. noch diese Schneiderpuppe im Keller sein könnte. Sie war in meiner Jugend ein Geschenk von einer Freundin meiner Oma und damals längere Zeit ein Dekoteil in meinem Zimmer, aber zum Nähen hatte ich sie nie benutzt.
Dieses Drahtgestell läßt sich aufknöpfen, anziehen und den eigenen Körperformen anpassen. Habe ich gemacht (nein davon wollt ihr kein Foto sehen), und nachdem ich mich endlich wieder aus dieser Verpackung befreit hatte, hätte ich gerne noch ein bißchen weitergeformt, optimiert und an der Wahrheit gebogen....aber Mogeln soll man nicht, schon gar nicht im Advent, gell?
Nun steht da also eine taillenlose Drahtmadame. Ich habe ihr voll Eifer gleich meinen halbfertigen Johanna-Mantel übergehängt, der seit Wochen auf das Abnähen diverser Anpassungen wartet. Und siehe da: genau die Absteckungen, die ich am lebenden Objekt, also an mir selbst, vorgenommen hab, bestätigen sich hier! Ich bin begeistert.
In Wiebkes unstrukturiertem Nähstübchen werde neue Zeiten anbrechen.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich diese Aktion von Cat einfach klasse finde?

Sonntag, 27. November 2011

1. Advent

Der Vorsatz für dieses Weihnachten war, alles zu genießen, Spaß zu haben und auf die übliche vorweihnachtliche Hektik zu verzichten. Für dieses erste Adventswochenende ist es uns auf jeden Fall schon gelungen. Den Freitagabend haben wir im Französischen Dom verbracht und dem Modern Gospel Choir gelauscht. Ein wunderbares Konzert, das nur durch meckernde Pubertisten gestört wurde, die mit diesem familiären Ausflug nicht ganz einverstanden waren. Ein Glühwein und die Rostbratwurst auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt haben diesen Ärger schnell vergessen lassen. 
Samstag zog es uns in die Lutherstadt Wittenberg - diesmal ohne Pubertisten - zum Markt der schönen Dinge - eine Ankündigung gab es bei Kaze auf ihrem Blog.
Neben dem üblichen Weihnachtsmarkt mit Riesenrad und Unmengen von Fressalien gab es in den beiden Cranach-Höfen einen wunderbaren Kunsthandwerker Markt. 
Hier kam schon eher Weihnachtsstimmung auf bei Feuer im Hof, überall Kerzen und schönen Ständen mit kunsthandwerklichen Unikaten. Schön war es auch Kaze wieder zu treffen und ihre Werke "live" zu betrachten. Darf man diese Perlen in echt betrachten und befühlen, befällt einen der unbedingte Wunsch mindestens eine davon zu besitzen!
Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt ging es zurück nach Berlin. Und nun ist schon der erste Advent - nur noch 27 Tage bis Weihnachten - ich bin gespannt, ob es mit meinem Vorsatz einer stressfreien Weihnacht weiterhin gut klappt - denn schließlich will ich noch ein Kleid nähen, Kekse und Stollen backen, noch einige Weihnachtsgeschenke nähen...... aber heute gibt es erst einmal das traditionelle Kaffeetrinken am ersten Advent bei meinen Eltern.
Hier seht ihr - wie es sich für den ersten Advent gehört - das erste Licht auf dem Adventskranz mit meinem  neuen Weihnachts-Tischläufer. Über dessen Entstehung könnt ihr HIER lesen! Euch allen einen schönen Sonntag!

Montag, 21. November 2011

WKSA 2011 - Wer suchet, der findet...

Auch heute bloggen hier wieder zwei! Die aktuelle Geschichte zur Stoffauswahl - Weihnachtskleid Sew-Along  2011 - von der Blog-losen Wiebeke und von Floh!

*Floh*:
Die Stoffauswahl.... für mich ganz klar: Weihnachten traditionell festlich unter dem Tannebaum in schwarz, vielleicht mit etwas Glitzer. Als Material stelle ich mir einen leichten Wollstoff vor - ich bin so eine Frostbeule, auch Weihnachten bei Kerzenschein! Doch WO und (vor allen Dingen) WANN kaufen? Das WO erscheint mir nicht so schwer - die größte Vielfalt bietet für Kleider Projekte Hüco - doch das WANN??!! In Gedanken sah ich mich direkt von der Arbeit per Auto im Berufsverkehr Richtung Jungfernheide rasen, natürlich mit erhöhter Geschwindigkeit, permanent die StVO übertreten, falsch parken, Treppen hoch rennen, Gänge über Gänge mit riesigen Regalen Stoff absuchen nach dem Objekt meiner Begierde, mit einem Ballen Stoff am Schneidetisch anstehen, rasch bezahlen, wieder raus, ins Auto, nach Hause..... Uff! Ein Alptraum! Dieses Projekt sollte doch ganz entspannt in der besinnlichen Vorweihnachtszeit - mit Lebkuchen auf einem Teller neben der Nähmaschine, dazu einen nach Zimt duftenden Tee, im Hintergrund leise Weihnachtslieder..... - stattfinden! Zum Glück trug sich in Berlin, in einem anderen Bezirk, diese sonderbare Geschichte zu...

*Wiebke* erzählt:
Die Stoffwahl für ein kleines Schwarzes ist ja tendenziell eine recht einfach zu bewältigende Aufgabe, Farbe ist klar, keine komplizierten Muster-Überlegungen, bleibt noch die Frage nach dem Material. Weich fallend, nicht zu dünn und in der Verarbeitung nicht allzu herausfordernd sollte der Stoff sein. Und wo „findet“ man so etwas?
Hier muß ich jetzt kurz ausholen zu einem kleinen Exkurs mit dem Thema „In meim Kiez“ .
Also, in meinem Kiez gibt es viel Geben und Nehmen, nichts Organisiertes wie hier z.B. von Lucy dokumentiert, sondern ganz unkompliziert: irgendwann, irgendwie eingeführt und nun gängig und allgemein stillschweigend gebräuchlich.
Es herrscht eine gewisse Ordnung. Nein, keine herrenlosen Pappkartons: bei uns hier gibt es einen ganz bestimmten Tisch und eine regengeschützte Gebäudeecke. Dort legt man nicht mehr Benötigtes aber noch Nutzbares ab; mal mehr, mal weniger oll.
Fairerweise oft auch mit kleinen Zetteln versehen, wie „Diese Espresso-Maschine hat einen Wackler am Schalter, funktioniert aber ansonsten einwandfrei....“
Zur Freude von Eltern mit quengelnden Kleinkindern, finden sich hier oftmals ausrangierte Spielsachen in Kinderwagen-Kinderaugenhöhe, aber auch Bücher, Haushaltsgegenstände und Kleidung. Hat jemand zuhause entrümpelt und das noch Brauchbare rausgestellt, fühlen sich andere oft animiert, auch mal wieder auszumisten. So findet sich dann von Zeit zu Zeit eine recht bunte Mischung von Gegenständen an den oben beschriebenen Orten zusammen. Manchmal hat man eine leichte Ahnung, wer da fleißig war.... Spannend ist es allemal, die Sachen zu begutachten und zu verfolgen, was als erstes weggeht und was nach ein paar Tagen immer noch rumliegt (oder rumfliegt...
Vor einigen Wochen lief ich völlig ahnungslos an der bewußten Gebäudeecke vorbei und mein konditioniertes Auge war sofort hellwach: ein ganzer Stoffballen, meterweise herrenloser, weich fallender, schwarzer Stoff....
Habe natürlich das gute Stück sofort fürsorglich an mich genommen und nach Hause getragen.




Und dann lag der Ballen erst einmal hier bei mir rum. Ich notorische 1-Meter-Stoff-Käuferin war mit dieser Stoffmenge etwas überfordert, ja geradezu erschlagen. Wie geht man mit einem ganzen Ballen Stoff um? Wie wäscht man den vor, stückweise oder alles auf einmal.....

Eine nähere Begutachtung ergab, dass der Stoff doppelt breit ist (also doppelt auf der Rolle liegt). Und auch die Brennprobe brachte ein glückliches Ergebnis: der Stoff wollte eigentlich überhaupt nicht brennen und hat dann nach verbrannten Haaren gestunken- wie toll ist das denn!

Als jetzt von Cat die grandiose Idee zu diesem sew-along kam, war klar, dass der angemessene Anlass für diesen Stoff gekommen ist. Nachdem ich Floh ein gutes Stück abgeschnitten und übergeben hatte (erfolgreicher Bestechungsversuch!!), rollte ich die restliche Rolle ab (noch ca 8m Länge) und konnte alles am Stück in die Waschmaschine schmeißen. Und da ich schlau bin und aus ärgerlichen Fehlern lerne, habe ich gleich auch ein Stück weißen Stoff mit dazu gepackt, um vorab zu klären, ob der schwarze Stoff den (für mich noch immer) optionalen weißen Bubikagen verfärben würde. Tut/ täte er nicht.

Für die weißen Teile des Kleides (Kragen, Ärmel- und Saumblenden) habe ich ausreichend weiße Stoffreste im Haus. Füttern werde ich das Kleid wohl nicht. Der Stoff ist nur im Gegenlicht ganz leicht durchscheinend (hihi- hoffentlich gibt es dann beim Finalfoto keine böse Überrschung), aber ich denke jetzt erst einmal, daß ich mit einem normalen Unterkleid gut hinkomme (und mir die Arbeit mit dem Futter sparen kann!)

Dank der -besonders für mich- irrsinnigen Stoffmenge habe ich unendliche Möglichkeiten, könnte Teile falsch oder doppelt zuschneiden. Könnte auch die andere Vorderteil-Variante mit den Falten (gleiche burda Modell Nr. 115) einfach mal spaßeshalber ausprobieren....

Bleibt als letzte Zutat noch mein persönlicher Angstgegner: der nahtverdeckte Reißverschluß. Aber seit ich Dussel entdeckt habe, dass man das Spezialfüßchen doch tatsächlich richtig an der Nähmaschine befestigen kann, bin ich optimistisch.... aber dieses für mich beschämende Detail kommt dann in Kapitel Nr.4.
Auf mehrfachen Wunsch habe ich in den letzten Tagen in „meim Kiez“ Ausschau nach Stoffballen mit kuscheligem Frottee gehalten.
Ich habs voller Zuversicht mit selektiver Wahrnehmung, Psychokinese, meditativer Versenkung und positivem Denken probiert. Schade, hat alles nicht geklappt. Vielleicht ist es jetzt einfach zu frostig geworden und mir fehlt draußen in der Kälte die notwendige entspannte Grundhaltung oder ich habe die richtige Technik nicht (mehr) drauf... Irgendwer irgendwelche Ideen?

*Floh*:
 .....3 Meter des Fund-Stoffs kam per Post zu mir! Danke Wiebke! Wenn ich mag, könnte ich mir das Kleid 3x zuschneiden! Diese Masse an Material führte bei mir zu einer tiefen Grundentspannung! Nun fehlt eigentlich nur noch Futterstoff und ein schwarzer Reißverschluß. 
Mit diesen Gedanken zog es mich am Freitag auf den Wochenmarktarkt am Maybachufer! Eine Große Hilfe bei der Suche nach dem geeigneten Futterstoff war auch hier wieder Wiebke. Sacht schob sie mich durch das Getümmel von Stoffstand zu Stoffstand und erklärte mir, warum dieser oder jener Stoff besonders gut als Futter geeignet sei..... Soll es vielleicht dieser sein?
Passt zu Schwarz, ist aber nicht ganz mein Stil! Auch habe ich von dem, was Wiebke mir erzählt hat, wenig verstanden. Ich bewege mich beim WKSA auf völlig fremden Boden. Inzwischen beherrsche ich die Fachbegriffe für Patchwork und Quilten relativ gut in zwei Sprachen - doch in Sachen Kleidung ist fast alles für mich eine Fremdsprache. 
Weiter auf unser Suche auf dem Markt gab es auch weihnachtliche Stoffe - aber als Futter für ein Kleid?? Wäre auf jeden Fall sehr extravagant...
Aber auch nicht mein Stil! Fast am Ende des Marktes, meine Füße taten schon weh, sahen wir fast gleichzeitig zwei wunderbare Stoffe....
Da ich mich nicht entscheiden konnte, wurden beide gekauft! Auch jetzt habe ich meine Wahl noch nicht getroffen. Eigentlich gefällt mir der schwarze mit dem floralen Muster etwas besser als der klein gemusterte Stoff. Man könnte jedoch diesen auch als Schal nutzen, denn Futterstoff sieht man nur selbst, beim An- und Ausziehen.
Was meint ihr, links oder rechts? 

Samstag, 12. November 2011

WKSA 2011 - hier bloggen jetzt zwei...


..denn Floh proudly presents zum Weihnachtskleid Sew-Along - organisiert von Cathérine -  die Blog-lose Wiebke!!! Hier nun erstmalig zu lesen - nicht nur als Kommentator - ab jetzt jeden Montag auf dieser Seite!!

Große Aufregung, große Vorfreude und eine gehörige Portion Muffensausen begleiten mich seit ein paar Tagen, seit mir klar ist, dass ich -zwar bloglos aber freundlicherweise von Floh eingeladen- an dieser Aktion mitmachen werde.

Ich habe schon etliche Kleider im Lauf meines Lebens genäht, auch schon für besondere Anlässe (z.B.mein eigenes Hochzeitskleid) Aber noch nie so in aller Öffentlichkeit. Da entsteht plötzlich ein -mir bislang unbekannter- neuer Druck. Das muß jetzt was werden, da muß ich jetzt durch!

Anfänglich fielen mir mehrere Möglichkeiten ein, wie ich hier heimlich schummeln könnte. Aber dann kam mir die wichtigste Erkenntnis: Hej, wenn das nichts wird, ziehe ich halt Weihnachten was anderes an. Hehe, so einfach ist das!

Was ist für mich Weihnachtskleidung? Wir haben es bei uns eher gemütlich-feierlich. Gefühlt habe ich in den letzten Jahren sowieso 50% aller Weihnachtsfeste in meiner kuscheligen Jogginghose unter einer Decke auf dem Sofa verbracht- traditionell breche ich nach dem Abarbeiten der letzten Weihnachtserledigung krank zusammen.
Also wäre eine festliche Jogginghose eigentlich genau das Richtige für mich...schade, schade, mir ist leider kein Argument eingefallen, mit dem ich es hinkriegen könnte, eine kuschelige Jogginghose zum Weihnachtskleid zu deklarieren, ohne hier disqualifiziert zu werden.

Also nutze ich wagemutig die Gelegenheit für einen Sprung ins kalte Wasser, kein bewährter Schnitt, nix aus Jersey. Ja, ich habe sogar ganz beherzt da zugegriffen, wo andere gerade direkt vor meinen Augen traurig gescheitert sind. (Melleni)

BURDA 10/2011 Kleid Nr. 116.
Die ganze Fotostrecke und ganz besonders dieses Kleid haben mich sofort begeistert. Weihnachten hin oder her- so ein Kleid hätte ich einfach gern! Obwohl ich mir tatsächlich nicht mal sicher bin, ob ich mit so einem weißen Bubikragen nicht doch etwas zu spießig rüberkomme...
Nach Lucys Einschätzung handelt es sich hierbei um ein Kleid für kleine, zierliche und flachbrüstige Frauen. Zwei der Attribute erfülle ich gnadenlos, über das dritte sehe ich -motiviert wie ich gerade bin- mal großzügig hinweg.

Also weiß ich jetzt schon,
  • dass der Kragen sich nicht richtig in den Halsausschnitt einfügen läßt
  • dass mir bei burda die Ärmel meistens sowieso nicht richtig passen
  • dass ich die Form des Bubikragens etwas platt finde
  • und dass ich zur Not Heiligabend auf Bewährtes oder Kaufkleidung zurückgreifen kann
Ich werde mit dem Kragen ein bißchen rumprobieren oder ihn am Ende einfach weglassen...
Und was wollt ihr nähen? 

Und nun zu mir *Floh* - ich habe erst ein Kleid genäht... aus Jersey..... ich versuche es trotzdem! Und wenn es nicht gelingt, dann halte ich es so wie Wiebke! Ich ziehe dann einfach Weihnachten was anderes an!


Der Schnitt für mein Weihnachtskleid sew-along: Simplicity 7275 (3673)....
....kam am Freitag mit der Post - Danke an Cathérine! Einen Hang zu Retro habe ich nicht wirklich, aber das Kleid sah ich letzten Sonntag "Live" an Julia. Es hat mir sehr gut gefallen und die anwesenden Näh-Damen versicherten mir, das wäre wirklich etwas für Anfänger und sehr leicht zu nähen... Nur die 12 Abnäher am Rock seien doch sehr langweilig in der Fertigung, ansonsten sei das Kleid in gut 2 Stunden fertig!! Das gab mir zu denken - Abnäher langweilig? "Nur" 12 Stück? Das ist zu bewältigen, wenn man bedenkt, das für einen großen großen Quilt mindestens 4 Stunden mit langweiligem Zuschnitt und weitere Stunden mit langweiligen nähen gleicher Nähte verbracht werden. Ich erinnere mich dabei an den Kaleidoskop Quilt - Puh! Da erscheinen 2 Stunden eher lachhaft!

"Für Anfänger geeignet" - na gut, ich glaube ihnen das, schließlich bin ich Optimist. Obwohl mir das bei dem Japan-Rock auch versichert wurde! Ähem! Doch was wäre ein Leben ohne Herausforderungen! Ihr seht, diese Projekt beschäftigt mich viel, alleine schon gedanklich.

Der Schnitt liegt ausgebreitet auf dem Boden - ich lasse diese wirren Linien, Striche und Punkte erstmal auf mich wirken... ich betrachte die Größen und Maßangaben.... schnappe mir ein Maßband und messe..... ich wusste es wird kompliziert!!! Denn hier wird es schon schwierig - 3 Umfänge gemessen und siehe da: ich passe nicht in die angegebene Gößentabelle! Auch Cathérines Größenempfehlung ist utopisch klein, das würde nach den Abmessungen hinten, oben, unten und vorne NIE passen.  Sollte für den eindeutigen Zuschnitt auf Lebkuchen verzichtet werden oder noch mehr gegessen werden, damit ich mich einer eindeutigen Größe annähere?
Mein Blick fällt wieder auf den ausgebreiteten Schnitt.... Gesamtumfang des Oberteils....sogar eine Angabe in cm, nicht nur in Inch (Zum Glück habe ich ein Inch Maßband)... schnell gemessen und festgestellt: selbst in der kleinen Größe recht luftig.... gut, da soll für den Busen noch gerafft werden...Busen? Da ist nicht viel... weiter zum Armausschnitt....der ist beim "von der Stange kaufen" schon immer schwierig - meine Oberarme sind sehr kräftig.... war klar, auch hier passt nix... würde ich die größere Größe zuschneiden, müsste ich SEHR viel raffen - am Busen.... bei der kleineren Größe ist der Ausschnitt zu klein und kneift unter der Achsel!... und schon brauche ich HILFE vom Profi! Verlängere ich einfach oben und bleibe in der Breite bei der Variante "wenig Busen"? Ach, worauf habe ich mich nur eingelassen! Soll ich nicht doch lieber einen Quilt nähen???? Doch die näh-versierten Damen berichteten weiterhin, das Frau sich, beim Nähen der eigenen Kleidung, viel mit sich selbst beschäftigt und dabei seeeehhhhrrr viel über sich selbst lernt. Aha, Selbsterfahrung also, ganz ohne Yoga! Na gut, ich mache weiter.... ;)