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Mittwoch, 29. Februar 2012

MMM 8/2012 Mein neues Lieblingskleid

Heute trage ich -wie vorgestern und vorvorvorgestern auch- mein neues absolutes Lieblingskleid. Und wenn es jetzt nicht schlagartig heißer Sommer wird, werde ich das Kleid sicher übermorgen und überüberübermorgen auch wieder tragen. 1 Tag tragen, 1 Tag waschen- so läuft das hier gerade.
Leider trocknet das Kleid gar nicht so schnell, wie ich angenommen habe, handelt es sich doch mal wieder um eine elastische "obskure Plastikmischung vom Markt" (Originalzitat von Lucy zu den Marktstoffen im Allgemeinen) mit einer leicht wolligen Anmutung.

Was bisher geschah:
Catherine hatte sich -ich vermute von  primavera- inspirieren lassen und beschlossen sich an die 60-er Jahre zu wagen mit dem Schnitt simplicity 7051
Leider gefiel ihr gefiel das Kleid an sich (an ihr??) selbst gar nicht, weswegen sie das herrliche Kleid zum Verkauf anbietet. (Mir ist es leider ein bißchen zu groß, sonst hätte ich sofort zugeschlagen)
Und den Schnitt hat sie Floh und mir geschenkt. Ist das nicht klasse!  Danke Cat!

Ich habe mir also einen von mir nicht sehr geliebten Stoffmarkt-Probestoff genommen und den Schnitt ausprobiert. Das vordere Oberteil im schrägen Fadenlauf. Die Teilungsnaht im vorderen Rockteil habe ich weggelassen. Hat die einen Sinn, der sich mir nicht erschlossen hat?
Und noch ne Frage an die Fachfrauen unter euch: Näht man zuerst die Teilungsnaht in der Mitte entlang des Bogens und dann den Brustabnäher in einem Rutsch mit der Teilungsnaht an der Seite? Ich habs nämlich anders gemacht und das schien mir etwas umständlich.
 Die Puppe hat einen zeimlichen Blähbauch

Der Schnitt machte von Anfang an einen guten Eindruck und wenn ich einen farblich passenden Reißverschluß im Haus gehabt hätte, wäre dieses Probemodell sicher fertiggestellt worden.

So habe ich stattdessen einen der "besseren" Stoffe rausgeholt und konnte das Modell dank der Elastizität dieses Pseudostrickstoffs komplett ohne Reißverschluß nähen.
Die Karos treffen sosolala aufeinander. Gemessen an dem Aufwand, den ich mit den Karos beim Zuschnitt getrieben habe, ist das Ergebnis leider etwas bescheiden ausgefallen.
Ich hatte mir den karo-Verlauf auf das Schnitteil eingezeichnet, aber bin dann wohl doch mit der bereits enthaltenen Nahtzugabe etwas durcheinander gekommen. Oder es geht einfach nicht besser, immerhin sind das recht große diagonale Rauten und das vordere Oberteil hat Abnäher.
An der alles entscheidenden Stelle, an der Empire-Teilungs-Naht und Brustabnäher aufeinandertreffen habe ich dann leider auch noch eine kleine Falte eingenäht und beim Trennen den falschen Faden erwischt. Was anfangs noch nicht schlimm aussah, entwickelte sich bei der ersten Wäsche leider zu einem richtigen Loch. Und das ausgerechnet an einer Stelle, die man nicht mit einem Label übernähen kann....
Ich habs natürlich schon längst gestopft- aber leider sieht man es immer noch

Aber ich liebe diese Kleid, es ist nicht tailliert und trotzdem kein Sack. Hat wunderbare Ärmel. Und überhaupt ist es mit dem elastischen, kuscheligen Stoff unglaublich bequem.

Wollt ihr noch eine Kostprobe?
Oh je, beim Fotografieren immer diese Frage: Wohin mit den Händen? Lässig an die Hüften? Locker an die Taille? Schlapp runterhängen lassen?

Vielleicht unbeholfen mit ein paar Accessoires?
oder so?
Diesen Schnitt werde ich sicher noch öfter nähen.
Leider habe ich durch die Verwendung von diesem elastischen Stoff die Bequemlichkeitslatte sehr, sehr hoch gehängt.
Oh.mimmi hat das Kleid bereits zweimal beim MMM vorgestellt. Sie hatte beide Male Romanitjersey verwendet. Das scheint mir auch eine gute Option zu sein.

Ich bin gespannt, wer sich heute auch immer noch winterlich kleidet und wer schon voll im Frühlingsfieber ist. Catherine hat diesmal wieder alle MMM-Mädels bei sich versammelt

*Wiebke*

Sonntag, 26. Februar 2012

Fasten im Sinne von Verzichten??!!

Letzten Mittwoch war Aschermittwoch - auch in Berlin! Aus diesem Anlass stellen wir in unserem Haus fast jedes Jahr "Verzicht-Regeln" auf, die wir bis Ostersonntag durchhalten wollen werden. Dieser Verzicht betrifft Essen und Trinken - dieses Jahr steht auf der Liste:

  • Verzicht von gekauften Süßigkeiten und Kuchen
  • Verzicht von Chips/Flips und diesen ganzen Schweinkram
  • Alkohol

Erlaubt sind Nüsse, getrocknete Früchte, selbst gemachte Nachspeisen und Kuchen mit guten Zutaten (Bio Eier, Bio Mehl Typ 1040 und Rohrzucker)! Irgendwie bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob wir wirklich so konsequent beim Verzichten sind. Seit Aschermittwoch ist bereits der zweite Kuchen gebacken und (fast) aufgegessen! Am Donnerstag gab es Käsekuchen und heute Rosenkuchen...
Es kommt mir vor, als wenn wir schummlen! Auf der anderen Seite habe ich so lange nicht mehr gebacken und alle im Haus freuen sich über frisch gebackenen Kuchen. Selbstgemacht schmeckt so wie so viel besser, oder?! Es ist auch viel gesünder, als der olle Weißzucker und -mehl Kram, den man im Supermarkt kaufen kann. 
Mmh, lecker, Hefeteig mit Rosinen und Nüssen!!!! Riecht und schmeckt lecker!!

Für dieses "Fasten-Rezept" braucht man 400g Mehl, 30g Hefe oder einen Beutel Trockenhefe, 60g Zucker, 1/8l lauwarme Milch, 60g Butter oder Margarine, 1 Ei und 1 Prise Salz. Alles zu einem schönen satten Hefeteig verarbeiten. Die Füllung variiert von Rezept zu Rezept - ich habe improvisiert: 100g gehackte Mandeln, 100g Rosinen, etwas Orangeat, eine Handvoll getrocknete Aprikosen sehr klein geschnitten, 3 EL Vanillezucker, 1 EL Honig, 3 EL süße Sahne und 1 Ei. Der Hefeteig wird ca. 0,5cm dick ausgerollt und mit der Füllung bestrichen, dann den Teig zu einer Rolle aufrollen und ca. 4 cm dicke Scheiben abschneiden. Diese in eine gut gefettete Form legen (ich nehme immer Backpapier) und bei 180-200°C 30 - 40 min backen. Den noch warmen Kuchen nach dem Backen mit Marmelade bestreichen. Das habe ich natürlich heute vergessen - merkt man gar nicht!

Bei Wikipedia findet man unter anderem diese Definition: Fasten ist die willentliche, völlige oder teilweise Enthaltung von Speisen, Getränken und Genussmitteln.
Natürlich soll man die Informationen von Wikipedia immer noch einmal hinterfragen, doch in diesem Fall nehme ich diese Definition als meine Fasten-Definition. Meine Schlussfolgerung für unsere Verzicht-Liste: Sie gilt, wir schummeln nicht!
Guten Appetit wünscht *Floh*

Samstag, 25. Februar 2012

Es war die Nachtigall ....

Jahrelang hatten wir unseren Sohn jedes Wochenende zu Fußballspielen und -turnieren gefahren und begleitet. Wie all die anderen Eltern auch, bepackt mit Sporttasche, Fußbällen und Proviant sowie einem nervös-euphorischen Kind an der Hand.

In den 70-er Jahren wurden in Berlin offensichtlich viele identische Sporthallen (unter Verwendung von Unmengen Waschbeton) gebaut. Das bedeutete für uns, dass wir allwöchentlich in aller Herrgottsfrühe lange Strecken in diverse Himmelsrichtungen in diverseste Berliner Randbezirke fuhren, um dann jedes Mal unseren Tag weder in genau der (bau-)gleichen Sporthalle zu verbringen.
Zum Glück wurde der Sohn größer, bekam vor ein paar Jahren seine erste Monatskarte und fährt seitdem selbstständig und ohne elterliche Begleitung.

Wir fühlten uns heute sehr an diese schon fast vergessenen Wochenendrituale erinnert, als wir raus in die Wuhlheide ins FEZ gefahren sind zum Kinder-Theatertreffen. Wie alle anderen Eltern auch, bepackt mit Theatergarderobe, Schminktasche und einer hochgradig nervös-euphorischen Tochter an der Hand.
Ein Durcheinander aus wuselnden Eltern mit Kleidersäcken und vor Nervosität herumhopsenden Jungdarstellern in einem 70-er Jahre Beton-Zweckbau .

Die Theater-AG unserer Tochter hat dieses Schuljahr Romeo und Julia einstudiert und heute war die erste öffentliche Präsentation. Die Rolle der Julia (und somit auch der Text) war geschickt auf 4 Mädels verteilt worden. Man könnte sagen, dass jede Darstellerin für eine Julia-Stimmung im Laufe des Dramas stand, ich würde das mal in etwa so kategorisieren: romantisch, aufgeregt verliebt, fordernd und zu Tode verzweifelt..

Die 4 Julias sollten einheitlich gekleidet sein und deshalb habe ich zusammen mit einer befreundeten Julia-Mutter am letzten Mittwoch diese 4 Juliakleider genäht aus einem festen weißen Jersey mit roter Satin-Garnitur:
und trotz aller Aufregung habe ich es tatsächlich geschafft, alle vier Julias auf ein Foto zu bekommen

Ich bin ganz schön stolz! Nicht auf die 4 Kleider, sondern auf die tolle Theater-Truppe: Kinder, die mit so viel Herzblut dabei sind und trotz unendlicher Nervosität die Bühne "gerockt" haben, dass uns Eltern teilweise der Atem stockte. Und auf eine Schauspiellehrerin, die es schafft, Grundschulkindern die Geschichte von Romeo und Julia so nahezubringen, dass selbst schwierigste Textpassagen verstanden und darstellerisch umgesetzt werden. Die mit unendlichem Engagement die darstellerischen Talente aus jedem einzelnen Kind herausholt und ihnen alle Kniffe und Tricks für Bühnenpräsenz vermittelt. Und die wieder eine absolut unglaubliche Inszenierung geschaffen hat.

*Wiebke*

Mittwoch, 22. Februar 2012

MMM 7/2012: Kamelle, Kamelle, oll und bunt

Rechtzeitig zum Aschermittwoch habe ich heute eine richtig olle Kamelle rausgeholt: Einen gefühlt 6 Jahre alten Cordrock in bunt. Also bunt im Sinne von nicht Schwarz, Grau, Braun oder Beige.

Der Schnitt war mein früherer Rockgrundschnitt aus irgendeiner nicht mehr bestimmbaren burda. Ich weiß, dass er uralt ist, weil ich den Schnitt vor Ewigkeiten noch mit einem Kopierrädchen auf Zeitungspapier ausgeradelt hatte. Und das mache ich nun schon viele, viele Jahre nicht mehr.

Hier zunächst die Variante mit Taillen(hahaha!)-Betonung , extra für euch habe ich meinen Lieblings-vintage-Goldpfeil-Gürtel aus dem Schrank geholt.
Tatsächlich werde ich den heutigen Tag im weiteren Verlauf dann wohl eher so verbringen (von wegen viel Sitzen, warm und gemütlich und so):
Der Stoff war vor vielen Jahren mal ein Posten bei Karstadt. Den bestickten Cord gab es in vielen Varianten und vielen Farben. Damals hatte ich richitg zugeschlagen und daraus vor allem Kinderkleider genäht. Und diesen gefütterten Rock für mich, den ich allerdings nur selten und ohne große Begeisterung getragen habe. Bestes Indiz dafür: Der Reißverschluß ist etwas defekt und geht deshalb ganz leicht auf. Ich könnte das natürlich reparieren, sprich den Reißverschluß ersetzen -mittlerwiele ja sogar in nahtlos!- aber dafür fehlt mir bei diesem Rock dann doch der Ehrgeiz und ich ziehe halt den Zipper immer mal wieder zu, wenn der Rock anfängt zu rutschen.
Heute werde ich versuchen mein Tagesgeschäft ratz fatz wegzuschaffen, denn für den heutigen Nachmittag steht ein gemeinsames Nähen mit einer befreundeten Mutter auf dem Plan.
Die Theater-AG unserer Töchter führt demnächst Romeo und Julia auf. Die Rolle der Julia wurde in Anbetracht des vielen Textes auf 4 Mädels verteilt, die natürlich alle die gleichen Kleider tragen sollen.
Da der passt-Schnitt aus dem gleichnamigen Buch so flexibel in der Paßform ist -obwohl ja eigentlich auf individuelle Maße gefertigt- kommt er hier wieder zum Einsatz. Ich werde berichten.

Apropos Romeo und Julia: Begleitend zu den aktuellen Thaterproben haben wir mit unserer Tochter diesen grandios gespielten und bildgewaltigen Film von 1996 geschaut. Ich hatte ihn schon ganz vergessen,  bin aber wieder hin und weg, und das nicht nur vom jungen Leonardo di caprio....
Letztes Jahr wurde von der Theater-AG der Sommerenachtstraum gegeben, und ich durfte ein hellgrünes Elfe-Senfsamen-Kleid aus Damast und Organza für meine Tochter nähen:
vor lauter Stolz habe ich damals fast gar nicht fotografiert und 
kann euch deshalb nur diesen mageren Ausschnitt zeigen.

Wer es heute vielleicht auch noch oder immer noch bunt treibt oder doch lieber auf klassisches Schwarz zurückgreift, kann man diesen MMMittwoch zur Abwechslung bei meike erfahren, die heute selber auch ne olle kamelle in wunderbar bunt trägt.

*Wiebke*

Montag, 20. Februar 2012

Frühlingsjäckchen 2: immer noch auf der Suche

Ja, was soll ich sagen?
Ich bin immer noch willig, aber leider auch immer noch viel zu unentschlossen.
Dank der netten Hilfe von Dodo bin ich aber schon einen riesengroßen Schritt weitergekommen: Ich habe eine ganz tolle Wolle in einer wunderschönen Farbe für mein Jäckchen gefunden. Gelb ist erfahrungsgemäß eine etwas schwierige Farbe. Karen hatte großes Glück mit einem Schnäppchenkauf und genau DEM richtigen Farbton.
Aber schaut, für was ich mich entshieden habe:

 Lana grossa, Merino superfein, cool wool in Farbe 554. 

Dodo hat hier bereits eine absolut kopierwürdige Jacke daraus gestrickt.
Im Wollgeschäft um die Ecke habe ich mir ein Knäuel von dieser (im Vordergrund), sowie ein gelbes Wollknäuel einer anderen Qualität  probeweise mitnehmen dürfen (im Hintergrund:kuschelweiche ggh Baby alpaca-  welche mir letztlch für ein Frühlingsjäckchen doch etwas zu flauschig ist)

Erste Probemaschen und -muster habe ich schon gestrickt, aber DAS Muster fehlt mir immer noch.
Es soll sich angenehm stricken lassen, keinen zusätzliche Hilfsnadeln benötigen und nicht auftragen......
So etwas muß es doch geben, manno!

In etwa schwebt mir dieser Schnitt in einer wesentlich verkürzten Version vor.
Allerdings ist das Muster "doof". Während meine blog-Gastgeberin Floh an der Ostsee Stickstiche und malerische Eisschollen gezählt hat, habe ich es probeweise angestrickt und mußte feststellen, dass es mir definitiv keinen Spaß macht.

Ich werde also noch munter weiter Proberunden und -reihen stricken. Und ihr?
Mal schauen, wer sich schon und wofür entschieden hat.
Cat hat nicht nur den Zeitplan dieses knit-alongs ausgetüftelt, sondern versammelt montags auch alle Strickwütigen um sich. Auch die noch immer Unentschlossenen, Ratlosen, Zaudernden und Ziellosen.

*Wiebke*

Sonntag, 19. Februar 2012

Eiszeit

Zurück aus dem Norden!

*Floh*

Freitag, 17. Februar 2012

alfatex - Nachtrag zum MMM 6/2012

Tja, was soll ich sagen, manchmal ist man einfach machtlos! Und glücklich!

Mittwoch mußte ich beruflich nach Bochum reisen und hatte beim MMM ganz vorsichtig über meine Idee sinniert, eventuell mal bei alfatex reinzuschauen. Nur mal so, ganz leise...

Nach Ende meines Marathontermins überlegte ich kurz, mir ein Taxi direkt von der Baustelle zu alfatex zu nehmen (kenne ich mich in Bochum doch überhaupt nicht aus) Aber ehrlich, das erschien mir eindeutig zu dekadent. Ich brauche ja wirklich so was von überhaupt keinen neuen Stoff, bin eigentlich eher auf Entzug.

Also bin ich tapfer zum Bochumer Hauptbahnhof gefahren, hab mir schnell eine Currywurst (warum eigentlich nur?) gegönnt und nochmal kurz meine mails gecheckt. Hach, so viele nette Kommentare zum MMM, u.a.:hat siebenhundertsachen von sagenhaften aktuellen alfatex-Bochum-Schnäppchen berichtet, während suschna mich freundlich um eine kleine blog-Reportage bat.

Die Rhein-Ruhr-Verkehrsverbund homepage mit der „Fahrten planen“-Rubrik war schnell gefunden, und wie das Leben manchmal schöne Überraschungen bereithält, fährt direkt vom Hauptbahnhof Bochum die Linie 306 Richtung Wanne-Eickel in nur ca 20 Minuten bis fast vor die alfatex-Tür (Haltestelle Einkaufszentrum Hannibal)

Aber ganz ehrlich, den Laden hinten links hätte ich ganz bestimmt übersehen, wenn ich nicht gezielt danach gesucht hätte.
Auch im Innenbereich war ich zunächst etwas überrascht. Nachdem ich immer so wunderschöne anspruchsvolle alfatex-Stoffe auf diversen blogs bewundern konnte, hatte ich ein eher gediegenes Stoffgeschäft erwartet. Nicht so eine leicht ramschige Halle. T-shirt-Drehständer vor der Tür, Unmengen quietschebunter WSV-Schilder und ziemlich verwühlte Tische- ich brauchte einen kleinen Moment um mich zu orientieren. 
 
Aber dann!!! Neben vielen, vielen Faschings- äh Karnevalsstoffen (nein!) fand ich allerfeinste Wolle (jaaaa!). Vieles zum Originalpreis, aber manches erstaunlich herabgesetzt.
Das Foto zeigt jetzt vermutlich nur sehr ungenau, was so faszinierend ist an meinem Schäppchenhaufen: alles allerfeinste Wolle und Woll-Kammgarn

Ich bin ja durch die Maybachufermarktpreise sehr verdorben, habe hier bei alfatex für die runtergesetzten Stoffe aber wirklich nicht viel bezahlt.
Und Schildchen mit exakten Materialangaben findet man auf dem Markt natürlich nie und sogar im heimischen Karstadt oft auch nicht (da steht dann gerne einfach nur “Designerstoff“ etc.drauf)
Hier bei alfatex war alles wunderbar ausgezeichnet. Welch ein Luxus!

Und das hier muß jetzt sein, ist ja eine wissenschaftliche Reportage:
Von oben nach unten:
  • Strenesse Wolle-Seide-Gemisch (10,-€/m)
  • Wollkammgarn meliert mit leichtem Glanz (3,90€/m)
  • Rauchblaues Wollkammgarn (3,90€/m)- könnt ihr euch das mit roten Paspeln vorstellen?
  • noch feinerer grauer Wollstoff (6,90€/m)
Und hier kommt das Foto, bei dem sich alle Mitreisenden auf der Rückfahrt im Zug gefragt haben, warum diese Frau denn bloß so stolz eine blöde Tüte fotografiert:
Mein Resumee: unbedingt hingehen. 
Und vielen Dank für die ermunternden Kommentare. Ich habe die Stoffe mittlerweile gewaschen, die sind echt was Feines.

*Wiebke*

Donnerstag, 16. Februar 2012

Kleinigkeiten

Die Vorbereitungen für "das große Quilten" sind im vollen Gange. Rückseiten Stoff, ein wunderschönes Baumwollvlies und GUTES Quiltgarn habe ich bereits besorgt. Jetzt noch die mentale Einstimmung! Naja, um ehrlich zu sein, gibt es gerade genug anderes zu tun, als sich im Nähzimmer für Stunden hinter der Nähmaschine zu verkriechen. Zum Glück gibt es auch Näh-Kleinigkeiten für Zwischendurch - quasi um sich vor der Arbeit zu drücken von der Arbeit zu entspannen. 
Eine Kleinigkeit ist z. B. ein Bee Block für Berlinquilter der Bee Germany 2011. Eine ziemlich spannende Aufgabe, denn sie möchte sich einen Mid century modern house Quillt (HIER ein Beispiel) nähen - von jedem Bee Mitglied wird es dafür je einen Block geben - als Inspiration gibt es ein tolles Mosaik und zwei Tutorials für je ein Haus (HIER und HIER). Und obwohl ich nicht so gerne Häuser nähe, hat dieses ziemlich viel Spaß gemacht!
Eine weitere Kleinigkeit ist ein Täschchen, das für eine Wochenendreise an die Ostsee (Jippie!!) gebraucht wird, um diese Nähutensilien zu verstauen:
Ja, statt Stricken habe ich mich für Sashiko als Handarbeit entschieden! Für unser letztes BMQG Treffen durfte ich Sashiko vorbereiten und präsentieren, das hat mir wieder Lust auf mehr gemacht - Einzelheiten und Bilder der BMQG von Sonntag findet ihr HIER! - Eigentlich finde ich beim Sashiko am schwersten, das Muster auf den Stoff zu bekommen! Die verschiedensten Stifte, Kreiden und Marker habe wir am Sonntag alle ausprobiert (Schade das ich nicht wusste, das mein Sohn den tollen Frixon Ball Stift in seinem Mäppchen hat!) - ich habe ganz schön geflucht! Statt des üblichen Trickmarkers von Prym verwendete ich Schneiderkreide, erst in Form eines Stiftes, dann als Kreide im Stück. Der Stift brach permanent ab - das Stück Kreide zeichnete keine zarten Linien, sondern dicke Striche. Ausserdem sind meine Linien während des Stickens verschwunden, dann verschwand auch noch meine Schablone  zum nachzeichnen (D. hat sie im Eifer des Gefechtes zerschnitten!) und so ist mein Muster nicht ganz so akurat geworden wie gewünscht. "Das verschwindet im Gesamtbild" war Lucys trockene Bemerkung - damit wird sie recht haben! Für das "Gesamtbild" ist ein Tischläufer genau das richtige, doch dafür muss noch etwas gestichelt werden.
Also, um meine Nähsachen nun auch mit auf meinen Ausflug ans Meer (Juchu!!) zu nehmen, brauche ich eine kleine Tasche...
Von denen kann man ja nie genug haben! Beim stöbern im Netz stieß ich auf das Buch "Scrap Republic" von Emily Cier. Das Muster auf dem Buchumschlag hat mir super gut gefallen. Da ich es immer noch nicht schaffe, selbst kleinste Stoffschnipsel wegzuwerfen, fanden diese nun hier ihre Verwendung! Seiten, Boden und Rückseite sind aus grauem Leinen aus dem schwedischen Möbelhaus.
Die Tasche ist groß genug, alles nötige passt hinein! (nur die Bücher nicht, aber die sollen auch nicht mit!) Vielleicht schicke ich Euch ein Foto vom Meer, damit ihr wisst, das es noch da ist, wo es hingehört.

*Floh*

Mittwoch, 15. Februar 2012

MMM 6/2012 Strick- äh Bademantel

Hier wird es heute etwas grenzwertig....so von wegen private Fotos und so

Während ihr hier alle hoffentlich ganz normal aufstehen dürftet, bin ich schon lange unterwegs mit der Bahn auf eine Baustelle in Bochum. Ganz früh heute morgen mußte ich los. In Jeans und andere Kaufkleidung gewandet, alles durchgängig Sachen, die mit Woll-, Thermo- und Daunen- anfangen.

Aber davor, also als es noch ganz, ganz dunkel aber trotzdem schon Mittwoch war, da hatte ich auch MMM.
 boah, war das dunkel heute morgen....

kleine Vorgeschichte:
Ich hatte meiner Tochter vor ein paar Monaten zwei Strickmäntel bzw lange Strickjacken genäht.
Die erste trägt sie nicht außer Haus, aber immerhin beim sonntagmorgendlichen Rumlümmeln:
Da hatte ich den Halsausschnitt hinten innen -nett gemeint- mit Matrioschka-Band versäubert. Aber das ist doch voll peinlich....
blödes Foto, viel zu hell und das Band kann man gar nicht erkennen

Dann hat sie sich selber einen Stoff aussuchen dürfen für ein zweites Modell (ohne blödes Band!). Aber diese Jacke zieht sie aus bisher noch nicht näher konkretisierten Gründen überhaupt nicht an....
Schnitt: irgendeine ottobre....

Also habe ich beschlossen, dass ich mir jetzt lieber selber einen Strickmantel nähe, nachdem ich hier so schön üben konnte.
In meinem Stofflager befand sich ein schöner weicher Stoff, burda 10/2011 hatte mit Modell 131 einen locker fallenden Mantelschnitt
Ich sah mich schon mit wallenden Haaren durch den kommenden Frühling stolzieren.
Aber was soll ich sagen... ein wirklich formloser Schnitt kombiniert mit einem sehr weichen, nachgiebigen Stoff ergibt einfach keinen vorteilhaften, tollen Strickmantel.
Aber nachdem das Projekt halbfertig war und sich die übertrieben legere Passform schon längst abzeichnete, mochte ich den Mantel trotzdem nicht mehr ausziehen. Und einen unisex Bademantel kann doch eigentlich jeder Haushalt gebrauchen, oder?
Also habe ich mich noch einmal diszipliniert und ein Jerseyfutter eingenäht, um unseren neuen Morgenmantel noch kuscheliger zu machen.
Und da ich am Ende noch ein paar kleine Fitzelchen des Stoffes und 10 Minuten übrig hatte, gab es dann doch -unverbesserlich wie ich bin- noch einen schnellen Rock für die Tochter:
Das war es jetzt aber mit schlecht, weil im Dunkeln fotografierter Nachtwäsche. Zeigt sonst noch jemand Grenzwertiges? Hier bei Catherine kann man sich alles anschauen.

Und ich verhandele noch etwas mit mir: Für das frühe Aufstehen hätte ich doch eine Belohnung verdient, oder? Also ich meine, wenn ich doch anschließend an die Bausitzung etwas Zeit hätte, und wenn ich dann doch sowieso in Bochum bin... da gibt es doch alfatex... hm, soll ich oder soll ich nicht??? Ich weiß, ich weiß, von wegen "gute Vorsätze" und so. Aber ich frage ja auch nicht meinen Liebsten, sondern euch!

*Wiebke*

Donnerstag, 9. Februar 2012

Darum liebe ich das Internet!

Ziemlich schnell nach Veröffentlichung meines Artikels gestern kamen schon die ersten Kommentare. Danke! Das ist genau der Grund, warum ich das Internet liebe und weiterhin blogge! Es gab so viele gute Tips und Hinweise, aber auch einige Fragen zu meiner Maschine. Ich versuche einmal alles zusammen zu fassen.
Vor 2 1/2 Jahren kaufte ich eine Husquarna 870 Quillt mit dem Plan, irgendwann meine Quilts mit der Maschine zu quilten. Vorher habe ich jahrelang Geradstich und Zickzackstich auf einer Lidl Maschine genäht. Eine Overlock Maschine besitze ich nicht. Mit dem "Mercedes" sind bereits kleine und große Quilts mit unterschiedlichen Materialien und Füllungen genäht und gequiltet worden. Die großen Quilts habe ich mit geraden Nähten gequiltet, ganz normal mit Untertransporteur - kleine Quilts und Applikationen habe ich im Freihandmodus mit versenktem Transporteur und Stickfuss gearbeitet. Die Fadenspannung war dabei nicht immer optimal, es gab jedoch nur selten Probleme. Das farbige Garn aus meinem Fundus ist wie gesagt sehr sehr alt - auch da gab es nur ab und zu kleinere Probleme. Die Rollen, bei denen es unerträglich war, wurden zum Handnähen aussortiert.
Weiterhin war meine Maschine bis jetzt schon 2x in der Inspektion - ich habe sie mir selbst geschenkt, es ist zwar ein Ausstellungsstück, trotzdem war sie nicht ganz billig, also wird sie gepflegt. Fusseln wurden anfangs mit einem Borstenpinsel und nun mit einem feinen Schminkpinsel entfernt! Ja, bei manchen Dingen bin ich pingelig!
Eine wirkliche Unterfadenspule gibt es nicht. Ich zeig Euch mal wie das bei mir aussieht (hier mit normalem Nähfuss):
Unter der durchsichtigen Plastikabdeckung ist meine Unterfadenspule
Ich nähe immer Oberfaden mit passendem Unterfaden von der SELBEN Garnrolle, gestern gab es dazu eine ganz neue Quiltnadel - jetzt nehme ich mal die Spule aus ihrem Gehäuse raus, dann schaut das so aus:
 Nun noch die Stichplatte abgenommen...
 ...und das graue Plastikteil vorne entfernt....
 ..so, das schwarze ist die eigentliche Spulenkapse und da gibt es auch eine kleine Schraube...
Nach einer zwei stündigen Pause gestern Abend und lesen der Kommentare war ich noch immer sehr unlustig meinem Kissenbezug gegenüber. Am Abend vorher hatte ich in meinem Nähkränzchen noch getönt, ich sei gar nicht mehr so perfektionistisch und ich sehe das ganze als Übungsstück! Jetzt war das natürlich ganz anders! Irgendwann schlich ich erneut zur Maschine und dachte ich müsste doch an diesem furchtbaren Abend noch etwas fertigstellen - für mein Ego! Vielleicht ein kleines Täschchen?! Doch dann hätte ich die Maschine wieder umbauen müssen, den Quiltfuss wieder abbauen müssen (man braucht einen Schraubenzieher! Die anderen Füße werden nur aufgesteckt!) - beim nächsten Weiterarbeiten am Kissen hätte ich dann wieder von vorne angefangen... Und ist es nicht wie beim Reiten? Fällt man runter, so soll man wieder aufsteigen?! Gut, also weiter Üben!! So krumpelig, wurstig und faltig sieht der Bezug nun von unten/innen aus:
Egal, oder? Die Füllung ist das dickste und älteste Plastik Vlies (Ikea, 20 Jahre alt), das ich hatte - auch ich bin irgendwie eine Sammlerin! Und ja, es ist fertig geworden, das Übungsstück, gestern Abend noch! Und es sieht gut aus- nicht perfekt, aber gut!
Meine Schlussfolgerungen sind: für wirklich "wertvolle" Näharbeiten Maschine gut vorbereiten, Fusseln entfernen, immer gutes Material verwenden (auch bei Stoff und Vlies!), neues Nähgarn von der selben Rolle für Unter- und Oberfaden verwenden, eine neue Nähnadel benutzen, auf einem Probestück Fadenspannung anpassen, Geduld behalten - Danke für Eure wertvollen Kommentare! 

Mittwoch, 8. Februar 2012

Der Tag, an dem ich fast die Nerven verlor....

Alles fing so vielversprechend an: 35 Blöcke für meinen Scrap Attack Quillt sind seit dem Wochenende fertig und zusammengenäht! So schön sieht er aus! 
Als nächstes - nach dem Heften - will ich quilten! Ein großer Quillt (ohne Umrandung 158 x 214 cm) ist schon eine Herausforderung und - ich dachte - es lohnt sich, das empfohlene Zubehör für ein schönes Quillt-Ergebnis anzuschaffen. Gesagt getan, es wurde einiges viel Geld für einen Freemotion Quiltfuss und Quilt-Nähmaschinennadeln ausgegeben. Als Übungsobjekt habe ich ein Kissenbezug passend zum Quillt genäht. Quillt und Kissen sollen später den entspannungsbedürftigen Menschen bei Chips und Brause auf dem blauen TV-Sofa Gesellschaft leisten.
Bevor nun die Kissenplatte gequiltet wird, wollte ich ganz professionell den Quiltfuss an einem Probestück ausprobieren und mich an die passende Fadenspannung ran arbeiten. Mein Nähmaschine ist ein Mercedes unter den Maschinen und laut Bedienungsanleitung stellt sich die Faden- und Unterfadenspannung von alleine ein. (Hab ich natürlich erstmal geglaubt!) Beim Freemotion Quilten fiel mir jedoch irgendwann auf, das die Unterseite ziemlich mies aussah. Im "Menü" meiner Nähmaschine stolperte ich dann über den Programmpunkt zum Verstellen der Fadenspannung (keine Ahnung ob Ober- oder Unterfaden) Nach einiger Spielerei im "Menü" sah dann auch die Quiltunterseite manierlicher aus. 
Nun also quilten mit neuem Quiltfuss, Quiltnadel und angepasster Fadenspannung am Kissen - es begann gut, einmal Farbe und somit Faden gewechselt, es wurde besser, die Stiche oben und unten sahen immer gleichmäßiger aus, ich kam mir wie ein Profi vor...
...wieder Farbe und Faden gewechselt, es wurde schwieriger, Ober- und Unterfaden neu eingefädelt, es wurde wieder besser, wieder Faden und Farbe gewechselt.... nun kam die Katastrophe!!!! Der Oberfaden holte den Unterfaden nicht mehr hoch, ein olles Fadengekrumpel auf Ober- und Unterseite entstand. Gefühlte 50 x Ober- und Unterfaden neu eingefädelt, Faden gewechselt, Unterfadengewechselt, Fadenspannung geändert... AHHHHH! Ich bin kurz vorm Aufgeben, Hinschmeißen, Zerschneiden!!!! 
Eine innere Stimme sagt : Nix da Aufgeben! Muss doch einen Grund haben?! Diese Problem muss doch gelöst werden können!?! Die Bedienungsanleitung meiner Nähmaschine sagt zu dem Thema Fadenspannung:
Das Modell XY wählt automatisch die beste Fadenspannung für den gewählten Stich und den angegebenen Stoff aus. Die Fadenspannung für Spezialgarne, -techniken oder -stoffe kann im Set-Menü eingestellt werden.
Das war alles, mehr Info gibt es nicht! Einen passenden Telefonjoker habe ich auch nicht, also bemühe ich das WWW:
....Für viele ist Fadenspannung ein Buch mit sieben Siegeln. Schon der Gedanke an eine Änderung der Fadenspannung lässt manche schaudern und zum Melissengeist greifen. Andere gehen ängstlich zu ihrer Maschine, laufen ein paar Mal herum und murmeln Beschwörungen, bevor sie irgendetwas anfassen. Ich weiß von Leuten, die ihre Nähmaschine aus dem Fenster geworfen haben. Ich habe Frauen weinen und Männer Wutanfälle bekommen sehen, wenn es um die Fadenspannung ging. Ich bin in einer Fabrik voller Nähmaschinen aufgewachsen und habe bald viele neue Wörter gelernt, die ich an meine begierigen Klassenkameraden weitergeben konnte. All das dank einer einfachen Nähmaschine. Ich kenne einen Mann, der eine Industrienähmaschine aus einem Fenster im dritten Stock geworfen hat, ... wegen der Einstellung der Fadenspannung......" 
Dies ist was ich dazu fand, ein Zitat von Alex Askaroff zum Thema Fadenspannung und Nähmaschine - und er spricht mir aus dem Herzen!!! Zurück zu meinem Mercedes, der ja angeblich die Fadenspannung alleine einstellt.
....es gibt heute Maschinen auf dem Markt, die angeblich überautomatische Fadenspannungseinstellung verfügen. Gibt es das wirklich? Ich bezweifle es. Gibt es ein Heinzelmännchen in Ihrer Maschine, das auf den Stoff wartet ? Springt es aus einem kleinen Loch oben an Ihrer Maschine und sagt: "Einen wunderschönen guten Morgen wünscht ich, der Stoff ist dünn, aber dicht gewebt, nehme ich an, also stell' ich die Spannung genau so ein." In Wirklichkeit haben diese Maschinen dieselben Einstellrädchen, nur ohne die Zahlen und mit dem Aufdruck automatisch. Ich muss es wissen, ich verkaufe diese Maschinen. Es gibt ein paar komplexe Computer-gesteuerte Maschinen, die angeblich automatische Fadenspannungseinstellung haben, aber auch bei denen kann es Probleme geben, Sie müssen trotzdem lernen, die Fadenspannung einzustellen...."
Aha! Das war nun die Oberfadenspannung, nun gibt es aber noch die Unterfadenspannung.... Dazu schreibt Alex Askaroff für Mutige:
In vielen Gebrauchsanweisungen wird stehen: die Unterfadenspannung wird im Werk eingestellt und sollte nicht verändert werden. Das ist alles gut und schön, aber seither sind 20 Jahre vergangen, das Werk hat dicht gemacht, bei Ihrer Maschine stimmt die Fadenspannung hinten und vorn nicht mehr, Sie wollen etwas nähen und die Maschine soll eine ordentliche Naht produzieren.
Im zarten Alter von 17 führte mich einer meiner Meister in die Geheimnisse der Einstellung der Fadenspannung ein und die nächsten 20 Jahre hat er dann damit verbracht, mir einzuhämmern, wie wichtig die richtige Einstellung für jede Nähmaschine ist, ob nun die allerneuste Super-High-Tech-Maschine oder eine 100 Jahre alte Antiquität, die einfach toll aussieht, aber eben leider nicht ordentlich näht..."
Ich habe mich etwas beruhigt und bin wieder zuversichtlicher, der Drang die Kissenplatte mit der Schere einfach in kleine Teile zu schneiden ist nicht mehr vorhanden! Unlust habe ich aber immer noch! Ich werde nun die Schraube suchen - eine Spulenkapsel habe ich nicht am Mercedes, aber dunkel erinnere ich mich, auch dort irgendwo ein kleines Schräubchen gesehen zu haben!
Als ich dann noch den Abschnitt über altes und klebriges Baumwollgarn las, wurde mir alles klar! Meine farbigen Garne habe ich abgeerbt von einer Freundin, die eine Bekannte hatte, in Ungarn, die dort eine Tante hatte, deren Mutter Schneiderin war..... Ähem, alt und klebrig könnte hier zutreffen, auch sind noch einige Rollen auf Holz gewickelt. Zum Nähen einfacher Nähte hat das immer funktioniert - auch für einfache Quiltnähte - für Freemotion mit modernem Quiltfuss und -nadel geht es wohl doch nicht mehr! Na gut, dann mache ich jetzt eine Pause und gehe morgen neues Garn kaufen!
*Floh*